Crailsheim macht Sindelfingen durch unnötige Fehler stark

Nach früher Führung noch deutlich verloren

Es war das erklärte Ziel, in Sindelfingen zumindest einen Punkt zu holen. Nach kurzem Abtasten sah es für Crailsheim auch nicht so schlecht aus. Gleich der erste richtige Angriff konnte von Sindelfingen nur durch ein Foul zentral 30 m vor dem Tor gestoppt werden. Den scharf getretenen Freistoß von Ines Husic konnte die Sindelfinger Torhüterin nur abklatschen. Gleich drei Crailsheimer Spielerinnen lauerten auf das Geschenk und schließlich war es Kim Feyl, die den Ball aus 5 m zum 1:0 über die Linie brachte. Eigentlich sollte eine frühe Führung beim Gegner Ruhe ins Spiel bringen. Doch das Gegenteil war der Fall. Sindelfingen war plötzlich spielerisch dominant und konnten auch läuferisch überzeugen. Die Gäste waren im Zweikampf zu zaghaft und verloren viele schon sicher geglaubte Bälle von den auch körperlich dominanten Schwäbinnen. So wurde nach gut zehn Minuten in der Vorwärtsbewegung im Mittelfeld ein Ball verloren. Die aufgerückte Abwehr konnten den schnellen Sindelfingerinnen nicht folgen und diese spielten den Konter schön zum 1:1 Ausgleich aus. Crailsheim schüttelte sich kurz und blies ihrerseits zu einem Angriff über rechts, der von der vielbeinigen Sindelfinger Defensive zur Ecke abgewehrt wurde. Diese wurde genauso wenig genutzt wie auch der darauf folgende zweite Eckstoß der Crailsheimerinnen. Viele Abspielfehler brachten den Gegner immer besser ins Spiel. Entweder verlor man im Mittelfeld leichtsinnig den Ball oder versuchte man in der Innenverteidigung zu oft eine spielerische Variante anstatt das Spielgerät einfach aus der Gefahrenzone zu schlagen. Wieder mal war die Abwehr zu weit aufgerückt und konnte nach Ballverlust nicht so schnell den Rückwärtsgang finden. Schneller waren die in Rot spielenden Sindelfingerinnen allemal und bereits in der 19. Spielminute war der Ball wieder im Netz des Crailsheimer Tors. Gegentreffer Nummer drei war eine Kopie des zweiten Tores und so stand es zur Halbzeit aus Crailsheimer Sicht 1:3.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schien es so, als ob die Worte von Trainerin Anika Höß in der Halbzeit gefruchtet hätten. Der Ball wurde schneller abgespielt, unnötige Zweikämpfe dadurch vermieden. Doch bald schlich sich wieder „Bruder Leichtfuß“ im wahrsten Sinne des Wortes ein und man verlor in der Vorwärtsbewegung einen Ball an die schnellen Stürmerinnen aus Sindelfingen. Ein scharf getretener Flachpass sorgte für Verwirrung in Crailsheims Abwehr und aus 5 m konnte Sindelfingen zum 4:1 einnetzen. Nun folgte eigentlich die beste Phase der Crailsheimerinnen. Die schnelle Maren Geschwill wurde über rechts geschickt. Mit großer Geschwindigkeit drang sie in den Strafraum ein. Die Torspielerin war einen Tick schneller am Ball und Maren blieb beim Sprung über die Torhüterin und den von ihr festgehaltenen Ball hängen und kam unsanft auf dem Rücken auf. Sie musste nach dieser Szene verletzt ausgewechselt werden. Wenige Minuten später ein kluger Pass von Kim Feyl auf den Kopf der in den Strafraum gestarteten Marlen Schmelzle. Diese konnte per Bogenlampe zum 2:4 einnicken. Crailsheim kam nun besser ins Spiel, wurde aber zweimal gnadenlos ausgekontert, wobei Treffer fünf und sechs der Sindelfingerinnen aus leicht abseitsverdächtiger Position erzielt wurden. Alles in Allem ein verdienter Sieg der Sindelfingerinnen, die viele Zweikämpfe für sich entschieden und auch ein deutliches läuferisches Plus während der ganzen Spielzeit besaßen. Das nächste Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt wird sicher nicht einfacher werden.

Torfolge: 3. Min. 0:1 Kim Feyl, 12., 19. und 35. Min 1:1, 2:1,3:1 Noelle Maier, 50. Min. 4.1 Sinja Egeler, 68. Min. 4:2 Marlen Schmelzle, 69. Min. 5:2 Jelena Matijevic, 80. Min. 6:2 Sinja Hess

Bild: Guido Schmitt


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