In der ersten Hälfte bestimmte über weite Strecken Crailsheim das Spiel
Auf dem gut bespielbaren Rasenplatz in Aschheim wären aufgrund der starken ersten Halbzeit durchaus auch drei Punkte möglich gewesen. Doch letztendlich war das Trainerteam Grund/Hofmann auch mit einem Punkt sehr zufrieden, denn Bayern drängten in der zweiten Hälfte, nachdem ihnen gleich nach der Pause der Ausgleich gelang, sehr stark.
In den ersten Spielminuten waren beide Mannschaften bemüht, keine Fehler zu machen und versuchten den Ball möglichst lang in den eigenen Reihen zu halten. So bekam Carlotta Stark den ersten Torschuss der zuhause noch ungeschlagenen Bayern erst in der 8. Spielminute zu halten. Crailsheim wurde durch die zurückhaltende Spielweise der Bayern mutiger und suchte ihrerseits meist über die Flügel die Bayernabwehr in Verlegenheit zu bringen, was ihnen auch gelang. Ein Freistoß von der linken Seite konnte die Bayerntorspielerin erst im zweiten Nachfassen halten. In der 12. Spielminute konnte sich die emsige Lucy Rüdenauer über den rechten Flügel durchtanken. Ihr Flankenversuch wurde von einer Bayernspielerin gerade noch zum Eckstoß abgewehrt. Die Ecke trat Marlen Schmelzle gefühlvoll in den Fünfmeterraum. Der Ball prallte von einer Bayernspielerin direkt vor die Füße von Maren Geschwill, die keine Mühe hatte und den Ball mit dem linken Fuß in die lange Ecke zum Führungstreffer für Crailsheim zu schieben. Auch in der Folgezeit war Crailsheim die aktivere Mannschaft und zeigte schöne Ballstafetten. Bei Bayern waren es nur wenige Einzelaktionen, die außer einem Schuss ans Außennetz keine Gefahr brachten. Erst ab der 30. Spielminute verstärkte Bayern etwas den Druck, aber Crailsheim konnte dem durchaus standhalten und fuhren ihrerseits gute Gegenangriffe. Kurz vor der Halbzeit doch eine Großchance für Bayern. Eine scharfe Flanke nach innen erreichte den Kopf der aus dem Halbfeld heranstürmenden Ines Husic. Das Spielgerät strich nur Zentimeter am rechten Torpfosten vorbei. Hier hätte die gute Carlotta Stark nicht den Hauch einer Abwehrchance gehabt. So ging man mit einer durchaus verdienten Führung der Crailsheimerinnen in die Kabinen.
Bayerntrainer Sättler war mit seiner Mannschaft unzufrieden. Er reagierte und brachte gleich zu Beginn zwei neue Spielerinnen, die auch mehr Schwung in ihr Team brachten. So hatten sie nach einem schönen Spielzug über halbrechts die Chance zum Ausgleich, doch brachte die Bayernstürmerin das Kunststück fertig, aus fünf Metern über das Tor zu kanonieren. Keine Minute später bekam Bayern auf der linken Seite einen Einwurf zugesprochen, der von ihnen blitzschnell ausgeführt wurde. Die aufnehmende Außenstürmerin Theresa Frank überlief die gesamte Abwehr und spielte von der Torauslinie die frisch eingewechselte Paula Vidovic an, diese umkurvte mit einer schnellen Drehung gleich zwei Crailsheimerinnen und konnte unbedrängt aus 10 Metern in die rechte Ecke zum 1:1 abschließen. In dieser Szene zeigte sich doch die ganze Erfahrung der Bayern deutlich. Crailsheim musste sich immer mehr auf die Defensive beschränken. In der 60. Spielminute rettete Torspielerin Carlotta Stark mit einem tollen Reflex das Unentschieden, in dem sie den scharf getretenen Flachschuss aus der unteren linken Ecke „kratzte“ und zum Eckstoß lenkte. Auch die Ex-Crailsheimerin Ines Husic, die es in ihrer Position als Innenverteidigerin auch nicht mehr hielt, schaltete sich nun öfters in den Angriff ihres Teams ein. Ein Schrägschuss von ihr strich nur knapp über´s Tor. In aufopferungsvollen Zweikämpfen brachte das Crailsheimer Team das Unentschieden über die Zeit und war zum Ende froh über einen weiteren wichtigen Punkt gegen den Abstieg.
So spielten sie: Carlotta Stark, Paula Schwab, Franka Ziegler, Marlen Schmelzle, Pauline Graf, Jule Wagner, Maren Geschwill, Ina Hofelich (Madeleine Reuther 77.), Lucy Rüdenauer (Sofya Midler (64.), Tamara Trumic (68. Samina Kuhn), Carina Ost;
Torfolge: 0:1 Maren Geschwill (13.), 1:1 Paula Vidovic (47.)