Nach 15 Sekunden liegt Crailsheim schon 0:1 zurück
Es war sicherlich ein verdienter Sieg der Niederbayerinnen aus Frauenbiburg. Frauenbiburg, eine Teilgemeinde von Dingolfing mit 250 Einwohnern zeigte den TSV-Frauen, wie konzentriertes Fußballspiel funktioniert. Gutes Passspiel, einstudierte Laufwege und eine gewisse Zweikampfhärte, die in der Regionalliga einfach dazugehört, zeichnete deren Spiel an diesem Tag aus. Mit einer jungen Elf, die im Schnitt mit 21 Jahren auch zu den jüngeren Teams in der Liga gehört, waren sie den blutjungen Crailsheimerinnen immerhin um zwei Jahre Erfahrung voraus. Das sahen auch die wenigenZuschauer. Technische Fähigkeiten sind ohne Zweifel auch bei den Hohenloherinnen in hohem Maße vorhanden. Doch damit allein gewinnt man in den seltesten Fällen ein Fußballspiel. Mit zehn Punkten Rückstand haben die Württembergerinnen bei lediglichnoch fünf ausstehenden Spielen lediglich theoretische Chancen auf die zwei Relegationsplätze.
Die Gastgeberinnen waren mit den Gedanken wohl noch nicht so richtig auf dem Platz. Gleich nach dem Anspiel erkämpften sich die Gäste den Ball und es stand nach einem schnellen Konter nach 15 Sekunden schon 0:1. Das brachte den ganzen Matchplan durcheinander und in der Folgezeit sah man eine Elf ohne Kopf und System gegen abgeklärte Gegnerinnen spielen. Dabei erkannte man zwar den guten Willen und die eine oder andere technische Raffinesse. Jedoch spätestens in der gegnerischen Hälfte war es mit der Spielkunst zu Ende, weil die Gäste doch sehr gut standen und die meist durchsichtigen Angriffe der Hausherrinnen mit großer Übersicht und der notwendigen Ruhe stoppen konnten. Eigentlich hätten die Gäste nach vier schön herausgespielten Chancen zur Halbzeit höher führen müssen, aber fast wäre aber den TSV-lerinnen nach einem schön gezirkelten Eckstoß noch vor der Pause der Ausgleich geglückt. Ina Hofelich, die an langen Eck den Ball volley nahm, traf leider nur die gut postierte Torhüterin.
War der Ballbesitzanteil in der ersten Hälfte fast ausgeglichen, konnten die Gäste das Spiel in der zweiten Hälfte fast nach Belieben bestimmen. Den Crailsheimerinnen gelang es in Halbzeit zwei lediglich einmal auf ́s gegnerische Tor zu schießen, während den Niederbayerinnen über ihre schnellen Außenstürmerinnen die Heimelf mehr als einmal in große Bedrängnis brachte. Immerhin konnte die Abwehr bis Mitte des zweiten Abschnitts schlimmeres verhindern. Nach einer schönen Ballstafette über rechts setzte die überlegene Gästeelf den zweiten und entscheidenden Treffer. Nun war das Spiel für beide Mannschaften gelaufen und auch die enttäuschten Zuschauer auf Crailsheimer Seite sehnten sich den Schlusspfiff von Schiedsrichterin Silke Fritz herbei.
So spielten sie: Carlotta Stark, Hanna Birkner, Pauline Graf (89. Lucy Rüdenauer), Sibel Meyer, Sarah Herrmann (64. Sofya Midler), Marlen Schmelzle, Anna Deutscher, Maren Geschwill, Ina Hofelich (87. Anna Carola), Anna Horwath, Djellza Istrefaj
Torfolge: 1:0 Miriam Herola (1.), 2:0 Miriam Herola (70.)