Leichtes Chancenplus nicht genutzt und deshalb wieder auf Abstiegsplatz
Mit großer Nervosität ging man in das Spiel gegen den Tabellenletzten auf dessen großen Kunstrasenplatz beim Leistungszentrum der „Kleeblätter“ am Rohnhof. Anfangs ließ man den Fürthern viel zu viel Raum und sie konnten fast nach Belieben kombinieren. So ergab sich auch bereits in der dritten Spielminute die erste Chance für Fürth. Nach einer gefälligen Kombination strich der Ball aus 18 m nur Zentimeter über den Kasten von Jenny Schmitt. Man hatte zur dieser Zeit nicht das Gefühl, dass Crailsheim mit aller Macht den Sieg wollte. Doch dann ein Tempovorstoß von Maren Geschwill, der nur noch mit einem Foul von der hintersten Feldspielerin der Fürtherinnen gestoppt werden konnte. Dieses rotwürdige Foul wurde von der Schiedsrichterin lediglich mit einem Freistoß geahndet, der dann leider nichts einbrachte. Im Gegenzug sah Ines Husic für ein weitaus harmloseres Foul den gelben Karton. Unglücklich dann die Szene, die gleich nach dem folgenden Freistoß in der 17. Spielminute von der Defensive der Crailsheimerinnen ins Seitenaus befördert wurde. Der schnell ausgeführte Einwurf wurde von Crailsheims Innenverteidigerin per Kopf unglücklich zu der am rechten Torraumeck lauernden Lola Eyrisch befördert, die keine Mühe hatte, den Ball in die Maschen zum 1:0 für ihre grünen Farben zu dreschen. Die Führung der Fürther war zu diesem Zeitpunkt durchaus verdient. Nun zeigte sich doch etwas mehr Leben bei den Gelb-Schwarzen auf dem Platz – und das war auch bitter nötig. Sie agierten nun etwas druckvoller, aber der Ball fand selbst aus einem Gewühle im Fünfmeterraum der Fürther nicht den Weg über die Torlinie.
Fürth wehrte sich gegen die Angriffe der Crailsheimerinnen mit größerer körperlicher Präsenz oder mit cleverem Foulspiel. So wurde ein schmerzhafter Ellbogencheck an Franka Ziegler lediglich mit einem Freistoß geahndet. Franka musste minutenlang behandelt werden. Auch verstanden es die Hohenloherinnen nicht, im richtigen Moment den Pass in die Tiefe zu spielen. Innerhalb von fünf Minuten wurde zurecht viermal auf Abseits entschieden. Kurz vor der Halbzeit dann doch noch eine zwingende Chance für Crailsheim. Ein Freistoß aus dem Halbfeld wurde von Ines Husic gefährlich vor das Tor getreten. Die heranstürmende Jule Wagner verfehlte das Spielgerät nur um Haaresbreite.
Nach der Pause kam Ina Hofelich für die leicht angeschlagene Franka Ziegler. Crailsheim verstärkte den Druck auf das Fürther Tor, war aber dadurch auch anfälliger für Konter. Doch die besseren Chancen hatten nun die Hohenloherinnen. Maren Geschwill wurde von Ines Husic schön freigespielt. Ihr Abschluss wurde von der Keeperin der Fürther gehalten. Kurz darauf wurde Ina Hofelich im Strafraum angespielt. Ihr Kopfball war dann doch etwas zu hoch angesetzt und verfehlte das Tor. Einer der nun seltener werdenden Konter der Fürther war eigentlich schon abgefangen. Doch Crailsheims rechte Verteidigerin geriet ohne „Feindeinwirkung“ ins Straucheln und der Weg war für die „Kleeblätter“ frei. Lola Eyrisch konnte den Ball aus 10 m unhaltbar im rechten oberen Toreck zum 2:0 unterbringen. Crailsheim war geschockt. Eine Zeit lang ging überhaupt nichts mehr nach vorne. Erst ein schöner Angriff mit einem Doppelpass von Chantal Halici auf Jule Wagner und wieder auf Chantal Halici, deren Abschluss die Fürther Torhüterin aus kürzester Distanz bravourös parierte, weckte den Angriffsgeist der Crailsheimerinnen in den letzten zehn Minuten wieder. Nun rollte Angriff auf Angriff auf das Fürther Tor. Doch erst in der Nachspielzeit wurden die Gelb-Schwarzen hierfür belohnt. Marlen Schmelzle war es, die den Ball letztendlich überlegt an der Torspielerin vorbei zum 1:2 einschob. Clever brachten die Fürther die restlichen Sekunden bis zu ihren ersten Heimsieg vollends über die Zeit.
So spielten sie: Schmitt, Graf, Schmitt, Husic, Halici, Ziegler (41. Hofelich), Gronbach, Schmelzle, Feyl (71. Midler), Geschwill, Wagner;
Torfolge: 1:0 Eyrisch (16.), 2:0 Eyrisch (58.), 1:2 Schmelzle (80 + 1).
Foto: Guido Schmitt