Zu viele Chancen wurden vergeben und zum Schluss blieb nur ein Punkt

Nach einer Viertelstunde hätte Crailsheim schon mit 2:0 führen müssen, jedoch nutzten die Crailsheimerinnen, die ihren Gegner in der gesamten ersten Halbzeit deutlich beherrschten, ihre Chancen sehr unzureichend. Darunter war auch ein Lattentreffer von Luisa Scheidel nach Eckstoß von Sophia Klärle. Aber nicht nur das Aluminium verhinderte die frühe Führung der frech aufspielenden Gäste. Während die Schlussfrau der Horaffen lediglich einmal in Halbzeit eins eingreifen musste, hatte Crailsheim allein in der ersten Hälfte neun Eckstöße (Forstern null) und mehr als ein Dutzend Torschüsse auf ihrer Seite.

Es war von Anfang an ein Spiel auf ein Tor und die Gelb-Schwarzen ließen die Oberbayern nur selten an den Ball kommen. Angriff auf Angriff rollte auf das Tor der Forsterner und sie fanden kein Mittel, die ballgewandten Crailsheimerinnen vom Spielgerät zu trennen. Stets waren die Horaffen, insbesondere bei hohen Bällen, gefährlich. Doch sämtliche Kopfbälle der hochgewachsenen Crailsheimerinnen gingen entweder knapp über oder neben das Tor. Auch wurden viele zweite Bälle nicht konsequent verwertet. Erst in der 35. Spielminute hatte der Tabellenführer eine nennenswerte Chance, die aber souverän von Torspielerin Steiner entschärft wurde. Ansonsten wurde durch kluges Stellungsspiel, die meist über die linke Seite vorgetragenen Angriffe von Crailsheims Deckung abgefangen. Insbesondere Maja Schmölz zeichnete sich hier besonders aus. Aber auch die anderen Defensivkräfte waren stets „Herr“ der Situation. Kurz vor der Halbzeit zeigten die Forsternerinnen erstmals schnelles Umschaltspiel. Dieser gefährliche Angriff in die Schnittstelle der Crailsheimer Abwehr wurde wegen Abseitsstellung der Forstener Stürmerin  zurückgepfiffen. Eine deutliche Halbzeitführung der Gäste wäre jedoch mehr als verdient gewesen.

Nach der Pause änderte sich wenig. Crailsheim kombinierte weiter flüssig und Luisa Scheidel als auch Lisa Wich hatten mehrmals die Chance zur Führung. In der 56. Spielminute war es endlich so weit. Ein öffnender Pass von Sophia Klärle erreichte die in die Gasse gestartete Luisa Scheidel. Diese konnte den Ball locker an der Torhüterin zum verdienten Führungstreffer vorbeischlenzen . Danach suchte Crailsheim weiterhin die Offensive. Julia Specht setzte sich an der rechten Außenlinie energisch durch. Ihr Flachpass in den Rücken der Abwehr wurde jedoch gleich von mehreren Crailsheimer Offensivkräften verfehlt. Keine Minute später wurde Lisa Wich von Luisa Scheidel freigespielt. Zuerst sah es so aus, dass die Schiedsrichterin Vorteil gelten ließ und Lisa Wich konnte den Ball auch im Netz unterbringen. Die Unparteiische nahm den Vorteil wegen angeblicher Abseitsstellung jedoch wieder zurück. Der folgende Freistoß wurde aus zentraler Position knapp über das Tor gesetzt. Wie aus dem Nichts kam dann der Ausgleich der bis dahin nur verteidigenden Forsterner Elf. Julia Deißenböck, die in ihren bisherigen Spielen bereits fünf Treffer aus größerer Distanz erzielt hatte, zog aus halbrechter Position ab. Ihr vehementer Schuss wurde von der sonst fehlerfreien Torspielerin unterschätzt und fand sich zum Entsetzen aller Crailsheimer im Netz wieder.

Crailsheim war kurzzeitig nicht mehr konzentriert genug und beinahe hätten die Oberbayern diese Schockstarre nach einem Eckstoß zur Führung nutzen können. Jedoch ging der gut getimte Kopfball haarscharf über das Tor. Gegen Spielende fing sich die Gästeelf wieder und hatte durch die eingewechselte Celine Pollak und durch Sarah Herrmann noch die Chance zur erneuten Führung. Auch diese letzte Offensive überstand Forstern.  Der Gastgeber konnte sich letztendlich glücklich schätzen, ein Unentschieden gegen gut aufspielende  Crailsheimerinnen erreicht zu haben.

So spielten sie: Steiner, Hasenfuß, Schmitt (81. Reutter), J. Klenk, Klärle, Scheidel, Herrmann, Schmölz (46. Specht), Kirbach (51. Uhl), Horwath, Wich (75. Pollak).

Tore: 1:0 Scheidel (56.), 1:1 Deißenböck (76.).

Bild: Heiko Kirbach


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