Nur die letzten 10 Minuten waren aus Crailsheimer Sicht sehenswert
Nach dem Spiel im niederbayrischen Frauenbiburg konnte das Trainerteam immerhin das ausgegebene Ziel, nämlich den sechsten Tabellenplatz zu halten, erfüllt sehen. Das war sicher das Positivste, was dem Spiel abzugewinnen war. Über weite Strecken hatte man den Eindruck, dass die gegenüber dem letzten Spiel in vier Positionen veränderte Mannschaft sich erst finden musste und erst kurz vor Spielende ordentliche Ansätze zeigte.
Zwar hatten die Hohenloherinnen in der zweiten Minute durch einen Kopfball von Lisa Wich die erste Torchance, aber diese sollte fast die einzige in der ersten Halbzeit sein. Danach übernahm Frauenbiburg eindeutig das Kommando und gefiel durch schnörkellosen, schnellen Kombinationsfußball. Meist waren die Crailsheimerinnen immer einen Schritt zu spät, und so konnten die Heimelf fast nach Belieben ihr Spiel aufziehen. Auch die sonst so zuverlässige Abwehr, immerhin die zweitbeste der Regionlliga Süd, kam häufiger ins Schwimmen. So auch bei einem Eckstoß in der 11. Spielminute. Per Kopf konnten die Frauenbiburgerinnen auf die kurze Ecke verlängern. Unbedrängt kam da Yvonne Dengscherz aus 4 Metern zum Kopfball. Dieser wurde mit einem tollen Reflex von Torhüterin Nadine Steiner über die Querlatte gelenkt. Zwei weitere prekäre Situationen hatten die Crailsheimerinnen in der ersten Halbzeit noch zu überstehen. Auf Crailsheimer Seite war nur eine Aktion kurz vor dem Pausenpfiff noch erwähnenswert. Mittelfeldspielerin Sophia Klärle konnte sich von der rechten Torauslinie bis in den Strafraum durchtanken. Ein Ziehen am Trikot wollte die sonst tadellos leitende Schiedsrichterin Annette Hanf nicht als elfmeterwürdiges Foulspiel werten.
Frauenbiburg hatte auch zu Beginn der zweiten Halbzeit das Heft des Handelns eindeutig in der Hand. Nach einem Freistoß von der linken Seite hatte Crailsheim Glück. Die Abnahme wurde von Anna Horwath gerade noch per Oberkörper zum Eckstoß abgefälscht. Besonders über die linke Seite war Frauenbiburg durch die eminent schnelle Anja Riebesecker stets gefährlich. Sie war es auch die in der 61. Spielminute das 1:0 einleitete. Der Ball konnte ohne Bedrängnis zu der auf dem Elfmeterpunkt stehenden Sophia Wiesmeier weitergeleitet werden. Diese hatte keine Mühe, das Spielgerät in die Maschen zu dreschen. Kurz zuvor hätte Crailsheim durch die eingewechselte Malin Marquardt selbst die Führung auf dem Schuh gehabt. Sie erlief einen zu kurzen Rückpass der Frauenbiburgerinnen, jedoch ging ihr Heber über die Torhüterin aber auch über das gegnerische Tor. Danach war aber wieder Frauenbiburg am Drücker. Sie fanden, zweimal frei vor dem gegnerischen Gehäuse stehend, in Nadine Steiner ihre Meisterin. Im dritten Versuch waren sie nicht in der Lage, den Ball aus 5 Metern in das Tor der Crailsheimerin zu bringen. Das hätte eigentlich das 2:0 für die Niederbayerinnen sein müssen. Ab der 70. Spielminute kamen die Crailsheimerinnen etwas besser ins Spiel. Lisa Wich erlief sich einen Fehlpass des Gegners und stand plötzlich frei vor Frauenbiburgs Torspielerin. Diese konnte aber per Fußabwehr das Duell für sich entscheiden. Lisa war es auch, die wenige Minuten später aus 22 Metern abzog, konnte aber nur einen Lattentreffer landen. Das war wohl das Fanal zum Schlussangriff. In den letzten Minuten kombinierte plötzlich nur noch Crailsheim erfolgreich. Letztendlich kam Maren Schmitt in der 90. Spielminute auf halbrechter Position aus 14 m frei zum Schuss. Dieser war so platziert, dass die gegnerische Torhüterin keine Abwehrchance hatte. In der Nachspielzeit erspielte sich Crailsheim noch zwei Torgelegenheiten. Letztendlich blieb es jedoch beim 1:1 Unentschieden.
Torfolge: 1:0 Sophia Wiesmeier (61.), 1:1 Maren Schmitt (90.);
So spielten sie: Steiner, Birkner, Schmitt, Klärle, Pollak (55. Marquardt), Horwath, Spajic (67. Schmölz), Specht, Uhl, Wich, Frech (77. Gronbach);
Foto: Guido Schmitt