Reisen in das schöne Badener Land mögen durchaus für viele Menschen erholsam und entspannend sein. Für die Frauen des TSV Crailsheim wird die sonntägliche Fahrt und insbesondere der dortige Aufenthalt alles andere als ein Zuckerschlecken werden. Denn dort trifft man auf eine der spielfreudigsten Mannschaften in Süddeutschland. Freiburg II besteht aus sehr talentierten jungen Spielerinnen der Kaderschmiede der Freiburger Fußballschule, die bundesweit einen sehr guten Ruf genießt. Trotz ihres Altersdurchschnitts von gerade mal 18 Lenzen, können fast alle Freiburger Spielerinnen auf viele Auswahlspiele zurückblicken. Dazu kommt noch, dass in der Frauenbundesliga Länderspielpause ist und alle bisher wenig zum Einsatz gekommene Spielerinnen aus der ersten Mannschaft gegen Crailsheim erholt zum Einsatz kommen können. Hier kann es dann auch auf ein Aufeinandertreffen mit Lisa Karl, die nach dem ersten B-Juniorinnenjahr beim TSV Crailsheim nach Freiburg gewechselt ist, kommen. Auch sie hatte, wie einige andere ihrer Mitspielerinnen, zwischenzeitlich mehrere Länderspiel-Einsätze.
Freiburgs Mannschaft kann man aufgrund ständig wechselnder Besetzungen durchaus als eine Wundertüte bezeichnen. So gewannen sie bei den spielstarken Caldenerinnen mit 2:1, verloren aber zuhause gegen den Tabellenletzten Sindelfingen mit 2:3. Hier hat Crailsheim in den letzten Spielen durchaus eine gewisse Konstanz aufzuweisen. Das Coaching-Team scheint nun die ideale Balance zwischen guter Defensive und situationsbedingter Offensive gefunden zu haben. Das Team reagiert zwischenzeitlich so gut, dass es fast keine Schwächen mehr zeigt und ist in der Liga seit sechs Spielen ohne Niederlage. Diese Serie will die Mannschaft natürlich auch fortsetzen und die Vorzeichen hierfür stehen gar nicht so schlecht. Denn gegen die spielstarke Caldener Elf hatten die Horaffen demonstriert, dass man durchaus nicht immer die dominante Mannschaft sein muss, um ein Spiel zu gewinnen. Zwischenzeitlich ist das Horaffen-Team so gereift, dass es geduldig auf ihre Chancen warten kann, um im entscheidenden Moment zuzuschlagen. Natürlich gehört dazu eine disziplinierte Deckung, die mit Nina Hasenfuß und Anna Horwath in der Innenverteidigung sowie die erfahrene Sarah Herrmann und die schnelle Julia Specht als Außenverteidigerinnen hinten nichts anbrennen lassen. Die nun wieder voll belastbare Neuerwerbung Malin Marquardt kann die Rolle auf der linken Außenbahn auch übernehmen. Das Coaching-Team hat neben der zuverlässigen und zweikampfstarken Spielführerin Juliane Klenk auf die „Doppelsechs“ umgestellt. Den zweiten Part übernimmt Sophia Klärle und ist mit ihrer Technik und Passgenauigkeit genauso wichtig für das Spiel. Beide sind mit verantwortlich, dass das schnelle Umschaltspiel funktioniert, um das offensive Mittelfeld mit der kopfball- und abschlussstarken Luisa Scheidel, der ballsicheren Celia Kirbach, und der schnellen Maren Schmitt in Aktion zu bringen. Mit Lisa Wich und Simone Klenk hat Crailsheim zwei routinierte Stürmerinnen, die auch für ihre Mitspielerinnen die Lücken schaffen können, um erfolgreich abzuschließen. Auch die technisch starke Celine Pollak wird ihre Chance im Spiel bekommen. Immer besser findet auch die kroatische Nationalspielerin Helena Spajic die Bindung zur Mannschaft und bietet sich im offensiven Mittelfeld als gute Alternative an.
An einem guten Tag können auch in Freiburg drei Punkte eingefahren werden. Jedoch darf man die jungen, ballsicheren Breisgauerinnen nicht in den Spielfluss kommen lassen. Dann sind sie unberechenbar. Allerdings sagt das Torverhältnis von 19:21 auch aus, dass sie hinten nicht immer so sattelfest sind. Crailsheim hat zwar auch erst 19 Volltreffer erzielt, aber auch erst neun bekommen und stellt so zusammen mit Spitzenreiter Ingolstadt die beste Defensive der Liga. Jedenfalls wird es ein taktisch sehr interessantes Spiel werden, in dem die Tagesform letztendlich entscheiden wird.
Das Aufgebot: Steiner, Hasenfuß, Schmitt, J. Klenk, Klärle, Herrmann, S.Klenk, Scheidel, Marquardt, Kirbach, Schmölz, Pollak, Horwath, Specht, Wich.
Nächstes Heimspiel: Sonntag 18.11 um 14:30 Uhr gegen SV Frauenbiburg