Die erst 16-Jährige Marlen Schmelzle erzielte fünf Minuten vor Spielende entscheidenden Treffer
Die wenigen Zuschauer konnten bei unwirtlichem Wetter sehr schnell erkennen, dass sich hier keine Spitzenmannschaften der Regionalliga auf dem Kunstrasen des Schönebürgstadions gegenüber standen. Zu viele Ballverluste auf beiden Seiten prägten über weite Strecken den Charakter des zerfahrenen Spiels, bei dem sogar die Gäste zumindest phasenweise die bessere Spielanlage zeigten. Dennoch waren es die Gastgeberinnen, die eine der Unsicherheiten der Neu-Isenburgerinnen zur 1:0-Führung nutzen konnten. Die sehr wache Sophia Klärle fing an der Strafraumkante der Gäste einen Querpass ab, spielte technisch perfekt ihre Gegenspielerin aus und umkurvte zusätzlich die Torspielerin des Gegners und schob dann in aller Ruhe die Kugel ins Netz. Der Führungstreffer hätte ja zu einer gewissen Ruhe im Spiel beitragen können, jedoch agierten die Hausherrinnen weiterhin hektisch und fanden kaum besser ins Spiel. Zwar hatten Maren Schmitt und Lisa Wich durchaus auch noch Möglichkeiten, den Spielstand für ihre Farben zu erhöhen. Doch erst die an diesem Tag sehr gut aufgelegte Theresa Frech zeigte durch ihre Zweikampfstärke und Entschlossenheit wie man ein Tor erzielen kann. Sie gewann einen Zweikampf an der Mittellinie, strebte mit hohem Tempo in den Strafraum der Gäste und zog aus 16 Metern entschlossen in den rechten Torwinkel zum 2:0 ab. Bis zur Halbzeit ergaben sich auf beiden Seiten dann keine Einschussmöglichkeiten mehr.
Aus der Pause kamen die Gäste wesentlich besser ins Spiel und tauchten ein ums andere Mal vor dem Gehäuse von Nadine Wodke auf, die auch all ihr Können aufbieten musste, um den frühen Anschlusstreffer der Hessinnen zu vermeiden. Doch dann wurde sie zweimal entscheidend von ihren Vorderleuten im Stich gelassen. Beides Mal war es die quirlige Damla Bulut, die ihre Gegnerinnen wie Slalomstangen umkurvte und innerhalb von einer Viertelstunde den 2:2 Ausgleich herstellte. Das Spiel schien 20 Minuten vor Spielende zu kippen, denn die Neu-Isenburgerinnen wurden von Minute zu Minute sicherer. Crailsheim stemmte sich mit aller Macht dagegen und kam über den Kampf auch wieder besser ins Spiel. Clever war der Schachzug des Trainerteams, der B-Juniorin Marlen Schmelzle in dieser Phase des Spiels das Vertrauen zu geben. Sie war es dann auch, die in der 84. Spielminute das Match für ihre gelb-schwarzen Farben entscheiden konnte. Sie erlief einen schönen Pass in die Tiefe und konnte im 1:1 gegen die herauseilende Torspielerin abgeklärt in die linke untere Ecke zum 3:2 einschieben. Die Hessinnen fanden in den verbleibenden sieben Minuten kein Mittel mehr, entscheidend zu antworten und mussten so nach der knappen Niederlage, mit der roten Laterne im Gepäck, die Heimreise antreten.
So spielten sie: Wodke, Lorenz, Birkner, M. Schmitt, Klärle, Herrmann, L. Schmitt, Knaus (Schmelzle 75.), Feyl (Graf 82.), Wich, Feyl (Gronbach 89);
Torfolge: 1:0 Klärle (16.), 2:0 Frech (33.), 2:1 Bulut (51.) 2:2 Bulut (69.) 3:2 Schmelzle (85.)