Neu-Isenburg hat nichts zu verlieren und setzt auf Angriff
Mit der teilweise etwas unglücklich zustande gekommenen 0:7 Auswärtsniederlage gegen Forstern sind die Hoffnungen auf den Klassenerhalt beim TSV auf ein Minimum gesunken. Ganze 17 Punkte trennen die Crailsheimerinnen auf eben diesen FC Forstern. Dieser belegt mit Rang 9 damit den ersten Nichtabstiegsplatz. Da in dieser Saison von 14 Mannschaften allein fünf absteigen müssen, ist das Thema Klassenerhalt für die Crailsheimerinnen wohl in sehr weite Ferne gerückt. Für das Trainerteam gilt es nun, die geschundenen Seelen der Spielerinnen wieder aufzurichten und die Freude am Fußballspielen zu erhalten. Dies gestaltet sich nicht ganz einfach, da unter der Woche viele angeschlagene Spielerinnen überhaupt nicht zum Training erscheinen konnten. Somit wird auch das beste Training nicht so effektiv, wie wenn es mit dem ganzen Kader durchgeführt werden würde.
Man darf von dieser Mannschaft auch keine Wunder erwarten, wenn man bedenkt, dass aus dem letztjährigen Kader nur noch wenige Spielerinnen für den TSV Crailsheim aktiv sind. Immerhin tragen 13 Spielerinnen davon nicht mehr das Trikot des TSV oder haben ihre Laufbahn ganz beendet. Wenn man die derzeit verletzen Spielerinnen hinzuzählt, so kommt man auf 20 Spielerinnen, die derzeit nicht einsatzfähig sind. Das kann keine Mannschaft der Welt verkraften, es sei denn man kann beliebig Spielerinnen einkaufen. Man baut jedoch beim TSV konsequent auf den Nachwuchs. Alle Beteiligten sind sich darüber einig, dass man hier viel Geduld haben muss und auch die Erwartungen nicht so hoch schrauben darf. Die jungen Spielerinnen müssen sich erst entwickeln und als Mannschaft zusammenwachsen. Mit dem Trainerteam Martin Grund, Fritz Langenbuch und Marco Schmitt und dem sehr rührigen Abteilungsleiter Manfred Schaborak haben die Mädels jegliche Unterstützung auf diesem Weg und werden nicht zu sehr unter Erfolgsdruck gesetzt.
Im denkbar ungünstigsten Moment kommt mit dem TSG Neu-Isenburg nun ein Aufsteiger ins Schönebürgstadion, der nach dem 1:0 Sieg gegen den Drittletzten Hegauer FV noch eine Minimalchance auf den Klassenerhalt wittert. Oft haben die Hessinnen in der bisherigen Runde eine ähnlich hohe „Packung“ wie die TSV-Mädels gegen Forstern bezogen. Dennoch besitzen sie in Ginalolita Buglisi eine Stürmerin, die stets gefährlich ist und alleine fast so viele Tore erzielt hat, wie die gesamte Crailsheimer Mannschaft zusammen, nämlich sechs Treffer. Die Abwehr der Neu-Isenburgerinnen scheint aber sehr löchrig zu sein. Mit 62 Gegentreffern in 11 Spielen weisen sie mit Abstand die schlechteste Bilanz in der Regionalliga Süd auf. Jedenfalls verspricht die Gesamtkonstellation dieser Spielpaarung ein torreiches Spiel, auf das sich die Zuschauer freuen können.
Es bleibt nur zu hoffen, dass die unter der Woche aufgetretenen Blessuren bei den Crailsheimerinnen die Mannschaft nicht noch mehr schwächen. Jedenfalls haben die Physios alle Hände voll zu tun, um viele angeschlagene Spielerinnen für das Spiel fit zu machen. Wohl wird Sophia Klärle nach einer im Training erlittenen Gehirnerschütterung auch ausfallen und hinter vielen anderen Spielerinnen steht auch noch ein Fragezeichten. Sollten diese nicht einsatzfähig sein, wird man wohl entweder auf die Spielerinnen der Zweiten zurückgreifen müssen oder auf die an diesem Samstag in München spielenden B-Juniorinnen.
Das Aufgebot: Wodke, Lorenz, Rirkner (?), M. Schmitt, Klärle (?), Herrmann, L. Schmitt, Wagner, Feyl (?), Frech (?), Knaus (?) Gronbach, Wich, Schmelzle, Graf, J. Wolf, Pollak, J. Schmitt.