Vertragsspieler-Elf Eintracht Frankfurt erzielt acht Tore gegen blutjunge Amateure

Sicher hat die Eintracht aus Frankfurt in Crailsheim verdient gewonnen. Daran besteht kein Zweifel. Die Höhe hat alle etwas überrascht. Denn acht Gegentore muss man erst einmal bekommen. Kurz gesagt: Das ganze Crailsheimer Team hatte einen „unterirdischen Tag“ gegen eine gut eingespielte Mannschaft von Eintracht Frankfurt. Den Crailsheimerinnen gelang aus dem Spiel heraus so gut wie nichts. Die meisten Zweikämpfe wurden verloren, die bestgemeintesten Pässe kamen nicht an, selbst das kurzzeitige 1:3 durch Maren Schmitt rüttelte die Horaffen nicht auf.

Man muss zum Schutz des Crailsheimer Teams jedoch allen Kritikern eines deutlich sagen: Die Frankfurterinnen trainieren alle unter Profi-Bedingungen. Bis auf eine Spielerin sind alle Hessinnen Vertragsspielerinnen. Das heißt, alle bekommen für ihr Fußballspiel Geld. Die Tendenz im Frauenfußball geht natürlich auch dazu. Jedoch können sich das bislang lediglich Frauenfußballvereine leisten, die auch eine Herrenmannschaft in der ersten oder zweiten Bundesligamannschaft haben. Indirekt werden also die Frauen von dem großen Geld, das in der ersten und zweiten Liga von der DFL erwirtschaftet wird, mitfinanziert.

Crailsheim hingegen, kann aus den gesponserten Geldern nicht einmal das Fahrtgeld zu den Spielen und zum Training ganz finanzieren, geschweige denn Gehälter oder Siegprämien bezahlen.  Das ärgert viele Frauenfußballfans, die Frauenfußballgegner freut´s vielleicht.

Doch nun zum Spiel: Nach einer kurzen Abtastphase, in der Eintracht Frankfurt gleich mit viel Ballbesitz und schönen Ballverlagerungen die Reaktion des Gegners abtestete, ging es relativ schnell zur Sache. Das Rezept, Pässe in die Schnittstelle der löchrigen Crailsheimer Abwehr zu schlagen ging auf. Laufduelle gingen überwiegend verloren und bereits in der 9. Spielminute klingelte es im Kasten von Nadine Wodke, die an diesem Tag für die verletzte Celina Wolf das Tor hütete. Alberina Syla hatte sich durch eifrige Laufarbeit durchgesetzt und ließ Nadine Wodke aus 10 m keinerlei Chance. Die Tore zwei und drei verliefen nach demselben Muster und so führte Frankfurt nach 19 Minuten durch weitere Tore von Ebru Uzungünay und Annika Leber bereits mit 3:0. Eine Minute danach der Anschlusstreffer von Maren Schmitt aus spitzem Winkel zum 1:3. Die Hoffnung, dass die Heimelf dadurch etwas mehr Courage bekommen würde erfüllte sich nicht. Bis zur Pause erhöhten Rosalie Sirna und Katharina Baumann zum 1:5.

Obwohl die Eintracht nach der Halbzeit einen Gang zurückschaltete, ergaben sich für die Horaffen keine entscheidenden Spielzüge, um selbst Akzente zu setzen

 Nach wie vor spielte Frankfurt und Crailsheim reagierte nur. Neben zwei Pfostenschüssen hatten die Hessinnen auch noch mehrere Chancen, das Ergebnis zweistellig zu gestalten, doch es gelangen lediglich noch drei Treffer zum auch in dieser Höhe verdienten 8:1-Sieg der Gäste aus der Mainmetropole. Ein Tag zum Vergessen. Es wird schwer sein, nach dieser deutlichen Schlappe, die Mannschaft wieder aufzurichten. Die Hoffnung bleibt, dass die dann hoffentlich wieder einsatzfähigen Spielerinnen Celia Kirbach und Sahra Herrmann beim nächsten Spiel etwas mehr Ruhe und Sicherheit ins Spiel bringen können.

So spielten sie: Wodke, Lorenz, Birkner, M. Schmitt, Klärle, L. Schmitt, Horwath, Köder (59. Schmelzle), Feyl(Uhl 72.), Wich, Frech (Gronbach 19.)

Torfolge: 0:1 Alberina Syla (9.), 0:2 Annika Leber (13.), 0:3 Ebru Uzungüney (18.), 1:3 M. Schmitt (20.), 1:4 Nina Neumann (22.), 1:5 Rosalie Sirna (32.), 1:6 Rosalie Sirna (51.), 1:7 Kim Ohlheiser  (84.), 1:8 Selina Maslo (88.);

Foto: Zu oft war Nadine Wodke im 1:1 gegen starke Frankfurterinnen alleine auf sich gestellt. Hier gegen Alberina Syla (weiß), die das 1:0 besorgte. Mit der Nr. 19 Anna Horwath (gelb) konnte nicht mehr eingreifen. Foto: Heiko Kirbach


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