Die heftigen Windböen, zu Beginn des Spiels im Rücken, konnte die Crailsheimer Elf nicht nutzen. Frankfurt hielt den Ball flach und kam mit schnellem Kombinationsspiel sehr oft gefährlich vor Nadine Steiners Tor. Crailsheim versuchte sein Heil mit weiten Befreiungsschlägen, die jedoch zu häufig direkt beim Gegner landeten oder vom Wind ins Seitenaus geblasen wurden. So entwickelte sich auf Crailsheimer Seite ein zerfahrenes Spiel. Bis zur 15. Spielminute hatte Crailsheim keine einzige Torchance. Erst ein Freistoß von der Mittellinie, getreten von Anna Horwath, wurde vom Wind immer weiter getragen und die Frankfurter Torspielerin musste sich das erste Mal etwas strecken. Anders dann zwei Minuten später. Noch hinter der Mittellinie trieb Anna Horwath den Ball in den Strafraum, die Frankfurterinnen bekamen im Fünfmeterraum den Ball nicht weg und Lisa Wich bedankte sich auf ihre Art und zog am Fünfmeterraum ab und traf ins lange Eck zum sicherlich glücklichen 0:1 in der 18. Spielminute. Direkt nach dem Anspiel der Gegenangriff der Hessinnen, der lediglich durch ein Foul gestoppt werden konnte. Die Japanerin Kaho Fushiki, die fast alle Standards ausführte, zirkelte das Leder trotz heftigem Gegenwind in den Strafraum. Der Ball blieb in der Luft fast stehen und die emsige Mittelfeldspielerin Annika Leber schaltete am schnellsten und glich zum 1:1 aus. Frankfurt hatte nun noch mehr Oberwasser, jedoch brachten die Crailsheimerinnen trotz höchster Gefahr im Strafraum immer noch ein Bein dazwischen. Ein Sturmlauf der Hessinnen, der ihnen trotz Gegenwind viele Chancen boten, folgte. Doch es blieb bis zur Halbzeit beim schmeichelhaften Unentschieden.

In der zweiten Hälfte fürchteten die wenigen Crailsheimer Schlachtenbummler, dass Frankfurt mit dem Wind im Rücken mit noch mehr Druck nach vorne spielen würde. Allerdings versuchten sie es nun mit weiten, hohen Bällen, die entweder weit am Tor vorbei gingen oder eine sichere Beute von Torspielerin Nadine Steiner wurden. So auch gleich in der 48. Minute, als Nadine einen platzierten Schuss aus 20 m so gerade noch aus der Ecke fischte. Auch bekamen die „Adler“ aus Frankfurt viele Eckstöße zugesprochen. Doch hier half der jetzt noch stärker aufkommende Sturm nicht der Heimmannschaft, sondern eher dem tapferen Gegner. Erste kleine Fehler schlichen sich nun auch bei den Frankfurterinnen ein und so war es Sophia Klärle, die sich über rechts bis in den Strafraum durchtankte. Vielleicht hätte sie der mitgelaufenen Celia Kirbach den Ball zurücklegen sollen, denn ihr Schuss aus spitzem Winkel wurde von der guten Frankfurter Torhüterin sicher gehalten. Die entscheidende Szene folgte in der 61. Spielminute. Eine Frankfurter Abwehrspielerin spielte einen unsauberen Rückpass zur weit aus dem Kasten gelaufenen Torhüterin. Auch hier war der Wind sicherlich mit im Spiel. Denn die erfahrene Lisa Wich lief die Torspielerin an und diese verfehlte den vom Wind gebremsten Ball. Für Lisa war es dann ein Leichtes, sowohl die Torspielerin als auch eine zurückgelaufene Verteidigerin zu umspielen und den Ball zum 1:2 einzuschieben.  Nun drängte Frankfurt noch mehr, aber Crailsheim wehrte sich nach Kräften und ließ eigentlich keine klare Torchance der Gäste mehr zu. Anders Simone Klenk, die für die Doppeltorschützin in der 69. Spielminute eingewechselt wurde. Sie setzte sich mehrmals geschickt durch und brachte Gefahr vor das Tor der Gastgeberinnen. So auch in der 88. Spielminute, als sie gleich mehrere Gegenspielerinnen über halbrechts überlief und von der Strafraumkante abzog. Ihr Flachschuss strich haarscharf am linken Torpfosten vorbei. Auch vier Minuten Nachspielzeit änderten nichts am Ergebnis und somit war der vierte Auswärtssieg der Crailsheimerinnen unter Dach und Fach.

So spielten sie: Steiner, Hasenfuß, Schmitt, J. Klenk, Klärle, Herrmann, Kirbach (63. Frech), Horwath, Spajic (65. Uhl), Specht, Wich (69. S. Klenk).

Torfolge: 0:1 Wich (18.) 1:1 Leber (20.), 1:2 Wich (61.)

Foto: Heiko Kirbach


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