Spielstarke Hessinnen erzielen 3:3 Ausgleich in der letzten Minute

Mit einer stark veränderten Mannschaft gegenüber dem letzten Spiel im Schönebürgstadion gegen Sindelfingen musste der TSV Crailsheim beim Tabellensechsten Calden antreten. Stammtorhüterin Nadine Steiner und Julia Specht bereiten sich auf das Abitur vor. Auch Bianca Uhl konnte aus Studiengründen nicht in das gut 300 km entfernte Calden (nördlich von Kassel) mitfahren. Dafür konnte Hanna Birkner nach langer Verletzungspause wieder eingesetzt werden und als Torhüterin sprang die in den USA studierende Johanna Popp kurzfristig ein. Beide machten ihre Sache ausgesprochen gut. Allerdings hatte Crailsheims Team, wie das Wetter an diesem Tag, wechselweise viel Licht aber auch viele Schattenseiten im Spiel.

In der ersten Viertelstunde kamen Torszenen kaum vor. Ein eher vorsichtiges Abtasten und viele Aktionen im Mittelfeld prägten das Spiel. Nur einmal kam Caldens Laurina Bock mit einem schnellen Vorstoß auf der Rechtsaußen-Position zum Flanken. Doch gleich zwei ihrer Mitspielerinnen im Fünfmeterraum verfehlten knapp das Leder. Auf der Gegenseite setzte Theresa Frech die agile Lisa Wich mit einem guten Pass in die Schnittstelle ein. Der Schuss von Lisa strich lediglich einen Meter am linken Torpfosten vorbei. Dann übernahm eindeutig die Heimelf das Kommando und erarbeitete sich mit Tempofußball und präzisem Passspiel eine Torchance nach der anderen. So war es in der 25. Minute die Caldernerin Johanna Hildebrandt, die eine schöne Kombination über mehrere Stationen unhaltbar für Johanna Popp zum 1:0 abschloss. Auch in der Folgezeit hatten die Einheimischen mehrmals durch Arlene Rühmer, Johanna Hildebrandt und insbesondere Sharon Braun die Gelegenheit das Ergebnis zu erhöhen, aber sie vergaben zum Glück für Crailsheim mehrmals kläglich. Nur zweimal kam Crailsheim vor der Halbzeit nochmals gefährlich vors Tor. Anna Horwath setzte einen Freistoßknaller aus gut 30 m an die Querlatte und der Abpraller konnte von der unsicheren Verteidigung der Caldener gerade noch zum Eckstoß bereinigt werden. Die Schwäche in der Hintermannschaft der Hessinnen nutzte wenige Minuten später Lisa Wich. Sie erahnte eine zu kurze Rückgabe an Caldens Torspielerin, spritzte im richtigen Moment dazwischen und umspielte mit all ihrer Routine auch noch die Torhüterin zum doch etwas schmeichelhaften 1:1 kurz vor dem Halbzeitpfiff.

Die Antwort der Hessinnen ließ nicht lange auf sich warten. Gleich zu Beginn der zweiten Hälfte erarbeiteten sie sich einen Eckstoß, der ideal getreten, direkt auf dem Kopf von Arlene Rühmer landete und aus 8 m sicher in die Maschen des Crailsheimer Tors gerammt wurde. Crailsheim war durch die frühe Führung in Halbzeit zwei stark verunsichert und selbst aus Standardsituationen wie Eckbällen und Freistößen entwickelten sich gefährliche Gegenangriffe der Caldener. So konnte sich Johanna Popp im Tor in der 51. Spielminute auszeichnen, in dem sie einen fulminanten Schuss von Johanna Hildebrandt aus 20 Metern so gerade noch über die Querlatte boxen konnte. In diese Drangphase der Heimmannschaft fiel zwei Minuten später überraschend der Ausgleich der Crailsheimerinnen. Maren Schmitt bekam an der Strafraumgrenze den Ball und fackelte nicht lange und zog entschlossen ab. Zum Erstaunen der Einheimischen Zuschauer befand sich das Spielgerät zum zweiten Mal im Netz des Caldener Tores. Das gab den Hohenloherinnen Auftrieb und sie konnten in der Folgezeit das Spiel ausgeglichener gestalten. Sowohl die sehr lauffreudige Simone Klenk als auch die nie aufgebende Lisa Wich brachten mehrmals Caldens Abwehr in Verlegenheit. Wieder war es jedoch die 18-Jährige Maren Schmitt, die mit hohem Tempo in den Strafraum eindrang und von ihrer Gegenspielerin nur durch ein Foul gestoppt werden konnte. Lisa Wich übernahm Verantwortung und setzte den Ball auf den Elfmeterpunkt. Souverän verwandelte sie den Strafstoß zum Führungstor. Erstmals bekam auch die noch bei den B-Juniorinnen spielende Chantal Halici eine Einsatzzeit, um ihr Talent zu beweisen. Sie fügte sich gut in die Formation des Teams ein. Crailsheim schien die restliche Spielzeit die knappe Führung über die Zeit zu bringen. Doch in der letzten Spielminute der regulären Spielzeit bekam Calden nochmals einen Eckstoß zugesprochen. In einer unübersichtlichen Situation im Fünfmeterraum war es dann die Hessin Jil Ludwig, die letztendlich den 3:3-Ausgleich erzielen konnte.

So spielten sie: Popp, Birkner, Schmitt (89. Marquardt), J.Klenk, Klärle, Herrmann, S. Klenk (80. Halici), Müller, Horwath, Wich, Frech (89. Spajic).

Torfolge: 1:0 Hildebrandt (25.), 1:1 Wich (42.), 2:1 Rühmer (48.), 2:2 Schmitt (53.), 2:3 Wich (72. FE), 3:3 Ludwig (89.);


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